gedanken zur portalseite
die portalseite ist die erste seite, die neugierige, an der idee unverdient interessierte menschen, beim surfen im netz zu gesicht bekommen, drum finde ich sie und ihre gestaltung besonders wichtig.
auf dieser seite will ich kurz erzählen, wie die jetzige entstanden ist und welche kritik es daran bereits gibt. ich würde mich freuen, wenn hier eine lebhafte diskussion, ein austausch von ideen über die gestaltung und verbesserung der unverdient-portalseite entstehen würde.
um mögliche mißverständnisse welche seite gemeint ist auszuschliessen, hier ein bild der portalseite:
uffa, ich habs tatsächlich geschafft,das bild hierherzubekommen. deutlicher beweis dafür, dass mensch es durchaus schaffen kann, das editieren im wiki zu erlernen :). aber zurück zum thema portalseite...
ich war ansich nicht dafür das personenfoto auf die portalseite zu stellen. ich hatte bedenken und habe sie immer noch, dass es den eindruck hervorrufen könnte, dass andreas, uli und ich diese seiten alleine machen. und genau das wollen wir alle drei nicht - im gegenteil. wir wünschen uns ja viele mitmacher!
andreas - der einzige von uns dreien, der die technischen kenntnisse besitzt, eine html-internetseite zu erstellen und um eine solche handelt es sich bei der portalseite - hat meine bedenken diesbezüglich mit der idee entkräftet, die portalseite wie eine art zeitschriftencover zu betrachten, das alle zwei oder drei monate ein anderes aussehen bekommen kann. die idee gefällt mir gut und da andreas gerade zeit hatte die seite zu basteln (was ja nicht immer der fall ist), ich keinen besseren vorschlag hatte und mir vorallem daran gelegen war, dass sich mit dem unverdient-internetauftritt endlich was tut, kam das foto eben auf die seite. uli wurde mangels anwesenheit einfach rüde übergangen :).
schriftzug und zettelkasten sowie die sprechblase, die beim mauskontakt aufpoppt, finde ich gut. auch die rechenkästchen als hintergrund, die als symbol für die zu überwindende stets berechnende welt gesehen werden können gefallen mir.
uli ist grundsätzlich der meinung, dass auf der portalseite mehr inhaltliches stehen sollte.
her mit den guten ideen, anregungen und - wenns sein muss :) auch mit kritik.
moca 14.03.2006
Meine Kritik:
die Seite bietet 3 Infos: unverdient, Anfänger und Zettelkasten. Nur unverdient ist eine inhaltliche Info. ABER: unser Anspruch, der herrschenden Geldlogik eine Alternative entgegenzustellen, ist sehr weitgehend, gradezu größenwahnsinnig. da sollte der Interessierte schon eine kurze INHALTLICHE Begrüßung bekommen; Denn der generelle Schwerpunkt von unverdient sollte eben der Inhalt sein. Außerdem finde ich die drei Infos nicht gleichberechtigt: Die namen (=Impressum) sollte keinen prominenten Ort haben (wie in jedere Zeitschrift auch) und der Zettelkasten sollte eine METHODE zum weiterkommen, mehr erfahren, mitmachen können usw.sein und kein Anreißer.
Zus: Das Portal sollte NUR das Thema UNVERDIENT (von dem schönen Schriftzug ausgehend) behandeln- Was nicht heißen soll, dass es nicht SCHÖN gestaltet sein dürfte...
Uli
lieber uli, was meinst du mit "Die namen (=Impressum)"? moca
Hallo, ich bin begeistert, dass Ihr ein Wiki eingerichtet habt. Man kann sich zwar noch darüber streiten, wie man es am Besten aufbaut, was für Kategorien, aber das muss ja nicht sofort sein.
Aber: Die Portalseite finde ich leider nicht so gelungen.
- 1. Ich stimme Uli zu, dass sie informativ sein sollte. Im Moment ist sie leider gar nicht aussagekräftig. Sie sagt als Einziges aus, dass da drei Leute sind, dass es unverdient gibt, und dass jemand Spass dran hatte, eine Navigation aus Javascript zu basteln. Man sieht außerdem ein Möbelstück, aber wir sind ja kein Möbelversand. Schubladen sieht man auch noch, aber wir wollen doch gar kein Schubladendenken, oder? Ich finde, eine Internetseite braucht kein Cover. Sie ist doch keine Zeitschrift. Man will sofort wissen, worum es geht, das ist doch wichtig, oder nicht??
- 2. Die Seite ist leider überhaupt nicht übersichtlich. Das liegt an der Javascript-Mouse-over-Funktion. Man sieht nichts, bis man die Maus bewegt, dann sieht man ein wirres Durcheinander von Namen und nicht sehr aussagekräftigen Kategorien. (Die Kategorien sollten wir vielleicht nochmal alle gemeinsam diskutiieren.) Überr-sicht-lich bedeutet halt, dass man etwas sieht, auch aus einer Entfernung.
- 3. Ich halte es für unklug, eine Navigation aus Javascript einzubauen. Viele Leute schalten Javascript ab, gerade auch Leute, die wir gerne auf unserer Seite hätten. Ob es barrierefrei ist, kann ich nicht beurteilen, aber sowas geht dabei auch leicht mal unter. Es muss zumindest einen html- Unterbau haben.
Übrigens sieht man auf meinem kleineren Monitor nicht mehr die Javascript- Schriftzüge, dann sieht man nur noch die beiden Bilder. Sehr verwirrend.
Ich finde schon, dass kreative Spielereien ihren Platz haben sollten, aber das muss doch nicht ausgerechnet bei der Navigation sein, oder? Es kann ja ruhig etwas Witziges, Verspieltes auf der Titelseite sein, aber nicht nur. Es wäre ja denkbar so etwas zu machen wie Foto des Monats oder so. Oder "wir über uns" oder Blödeleien im Wiki zu sammeln und die besten davon auf der Titelseite zitieren.
Unabhängig von dem ganzen Gemeckere möchte ich aber nochmal sagen, wie toll es ist, dass Ihr überhaupt was auf die Beine gestellt habt und Arbeit reingesteckt habt!!
Gruß,
Christine
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Hallo zusammen,
ich finde die Gedanken auf dieser Seite sehr interessant. Leider reicht mein geschichtliches Wissen nicht aus um
die Zahlen 400 Jahre und 1620 mit dem Entstehen der Geld-Logik in Beziehung zu setzen. Eine kleine Einführung,
um dem geneigten Leser darzustellen warum gerade im Jahr 1620 die Geld-Logik entstanden ist (Geld und Handel gab es ja auch
schon früher) wäre meiner Meinung nach angebracht. Schließlich ärgert es den Leser (zumindest mich :-)) wenn permanent
von einer Jahreszahl geredet wird, aber nirgendwo erklärt wird warum.
Interessierte Grüße
Tim
hallo tim, danke für den hinweis. ist mir gar nicht aufgefallen, dass 1620 so im vordergrund steht. und nirgends eine kleine erläuterung dazu, kann ich mir fast nicht vorstellen, werde mal forschen. ggf. muss uli dazu noch was schreiben, er ist der experte diesbezüglich. mir ist ansich egal, wann diese logik besitz vom menschlichen denken ergriffen hat, ich hätte sie nur gerne wieder los :).
moca 15.01.2007 20:03 Uhr
huch! tim, du hast recht. habe gesucht und festgestellt: an mehreren stellen wird erzählt, dass die geldlogik 1620 totalbesitz von menschlichen gesellschaften ergriff und es wird nicht näher erläutert. also, als erstinfo schonmal: die aussage geht auf eske bockelmann zurück, der ein ausgesprochen dickes buch darüber geschrieben hat und ein bischen info über den herrn findest du auf dieser wikiseite. und jetzt werde ich mal uli anstacheln...
moca 15.01.2007 20:39 Uhr
1620
Die Jahreszahl wirkt ziemlich künstlich und unglaubwürdig exakt.
Sie soll den Beginn der Neuzeit repräsentieren:
Ende des Mittelalters- Anfang der Moderne.
Natürlich ist diese genaue Zahl nicht wirklich richtig: Sie stellt eine Formel dar, die man sich merken kann wie 333: Issos- Keilerei und signalisiert das Ende des „langen 16. Jahrhunderts“, einer 200 Jahre langen Umbruch- Phase, in der nach allgemeiner Auffassung das Mittelalter zu Ende ging.
Aber sie ist dennoch richtiger als man spontan vermutet: Eske Bockelmann stellte nämlich fest, dass sich tatsächlich ziemlich genau um 1620 eine epochale Veränderung in Mitteleuropa vollzog, die sich mit rasender Geschwindigkeit über die Welt verbreitete und heute weltweit so dominant ist, dass sich niemand mehr auch nur etwas anderes vorstellen kann:
Um diese Zeit entstand als weltweit und historisch neues Phänomen: der Taktrhythmus. Sein Auftreten läßt sich so präzise datieren, weil es verschiedene Zeugnisse von Komponisten gibt, die genau zu dieser Zeit begannen, ihre Kompositionen auf die Basis eines festen Taktschemas zu stellen.
Und Eske Bockelmann („Im Takt des Geldes“) führt diesen historischen Bruch auf eine sehr gründlich wirkende völlig neue Alltagserfahrung zurück, die die Menschen um diese Zeit regelrecht zwang, von da an Musik taktrhythmisch zu empfinden.
Diese Alltagserfahrung, die damals neu war, aber seitdem den Menschen in Fleisch und Blut überging, identifiziert Eske Bockelmann als die Durchsetzung der Geldlogik: Ab 1620 wurde die bestimmende Alltagserfahrung der Menschen (zunächst in den Städten Mitteleuropas), dass alles etwas kostet, dass die eigene Reproduktion ohne Geld nicht mehr möglich ist. Tatsächlich muß ja die Herrschaft der Geldlogik irgendwann angefangen haben - In der Antike und im Mittelalter und in der gesamten Geschichte der Menschheit spielte das Geld nicht diese zentrale und unvermeidbare Rolle, wie wir sie heute selbstverständlich finden.
Eske Bockelmann führt seine Argumentation sehr gründlich auf über 200 Seiten, greift alle nur denkbaren Einwände auf und ist sich der psychischen Widerstände (auch der eigenen) voll bewußt, die gegen seine Beweisführung stehen: Seine Argumentation ist einfach schlagend: Der so unwahrscheinlich klingende Zusammenhang zwischen der Entfaltung der Geldlogik und der „Erfindung“ des Taktrhythmus ist verblüffend und damit wird dann auch eine so unwahrscheinlich genaue Datierung möglich: 1620
Dass damals der Taktrhythmus „entstand“, ist musikhistorisch bekannt. Dass auch andere Historiker den Beginn der Neuzeit um die Jahrhundertwende 16/17 legen, ebenfalls. Dass dieses neue Rhythmusgefühl etwas mit der Durchsetzung der Geldlogik zu tun hat, und dann ziemlich genau datierbar wird, das Resultat Eske Bockelmanns Forschung. (zB wurde fast genau um diese Zeit – 1623- auch die erste (mechanische) Rechenmaschine der Welt in Tübingen konstruiert).
Spannend geschrieben und nachzulesen in: Eske Bockelmann, Im Takt des Geldes, Springe 2004, bes. S.176 ff "Die Synthesis am Geld", S.189 ff "Geld entsteht- Was entsteht da?" und S.213 ff "Das >lange< 16. Jahrhundert"
Uli
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